Mad Kate

MadKate

Workshop:

  (Bitte klicken oder nach unten scrollen)

  

 

   

 

www.alfabus.us

 

Mad Kate ist eine ‘polyqueer’ Musikerin, Performance-Künstlerin und Sex-Arbeiterin, die erotische und sexuelle Begegnungen in verschiedensten Kontexten und Disziplinen praktiziert – mit der Intention befreiende sexuelle Begegnungen mit expandierendem sozio-politischem Wandel zu verbinden.

  

  

 

„MAY I CROSS THIS LINE? (DARF ICH DIESE GRENZE ÜBERSCHREITEN?)“MadKate WS

Konsensual-sexuelle Erkundungsreisen in unsere Grenzgebiete und die Migrationspolitik – eine eindringliche Praxis

Die Art wie wir unsere Körper verstehen, als begrenzt/grenzenlos und wie wir uns auf Sex einlassen spiegelt sich in der allgemeinen Methodik: die Methoden, mit denen wir die Grenzen unserer Gemeinden und Nationen verhandeln, der Art und Weise wie wir die Zustimmung lenken, diese Grenzen zu überqueren. Das ist der Grund dafür, dass transformative und bewusste sexuelle Begegnungen so wichtig sind und dass sie so einflussreich sein können.

Wir sind Körper, die in einem Kriegsgebiet leben. Das Kriegsgebiet beinhaltet uns alle und all unsere Körper. Jedes Mal, wenn wir Sex haben, haben wir damit eine Möglichkeit, die Grenzen unseres eigenen Körpers zu überdenken. Wir haben die Chance die Grenzen unserer Gemeinschaften, unserer Nationen, unserer Egos nochmal zu überdenken. Wir haben die Möglichkeit, das Kriegsgebiet zu betreten, wenn wir nicht bereits in greifbarer Nähe sind.

Jedes Mal, wenn wir Sex haben, besteht die Chance, unsere Fotze nicht als unsere eigene, sondern als die unsrige und die unseres Partners zu bezeichnen. Wir können unsere Schwänze, Kitzler, Finger, und Fotzen, nicht als begrenzt und beschränkt von den scheinbar sichtbaren Indikatoren unserer Haut wahrzunehmen, sondern durch die wahrhafte Freude, die wir in unserem Gehirn erleben. Unsere Fotzen migrieren zu Schwänzen unsere Schwänze zu Fotzen. Unsere Kitzler migrieren zu den Fingern. Jeder freigesetzt, weder legal noch illegal. Wir machen es dazu. Wir haben die Gelegenheit uns unseren Körper als Welt, und die Welt als Körper vorzustellen, nicht besitzen, sondern erschaffen aus unser aller Geschichten, der Erinnerung von all unserer Erinnerung. Die Errungenschaften sind unsere – so wie die Fehlschläge. Jedes Mal, wenn wir Sex haben, haben wir die Möglichkeit, unsere Annahmen in Bezug darauf, wo du und ich enden, neu zu ordnen. Du und ich enden nicht; unsere Zellen kennen kein Ende von dir oder mir.

Das Gelände der Erde ändert sich nicht auf das Beharren einer geopolitischen Grenze hin, sondern verändert sich graduell, so wie das Gelände unserer Haut es tut. Wir haben die Gelegenheit zu wissen, dass die Erde, auf der und in die ich geboren wurde, keine physische Grenze mit der Erde, auf der und in die ein anderer Körper geboren wurde, hat. Jedes Mal, wenn wir Sex haben, haben wir die Gelegenheit unsere Körper im erfinderischen Spiel zu vereinigen. Wir haben die Gelegenheit unsere Körper im gespiegelten Effekt der Einheit mit dem sogenannten anderen zu sehen. Wir brauchen einander für diesen Genuss, so wie wir einander für das Überleben in der Welt und von der Welt brauchen. Jedes Mal, wenn wir Sex praktizieren, haben wir die Gelegenheit, Sprache als Mittel der Fantasie einzusetzen, eine Fantasie, die außerhalb von Sex in die gesamte Haltung unserer Körper in der Welt einfließt.

Dies ist eine eindringliche Praxis gemeinsamer, sexueller Erforschung, in der wir Vorstellungskraft, Meditation, Entzug von Sinneswahrnehmung und angeleiteter, willentlicher Erforschung von Grenzen in uns und zwischen uns anwenden. Die Teilnehmer/innen werden von einem auditiven und kognitiven Ort aus Unzeit und Nichtort umhüllt, mit der Absicht unsere Körper dort spielerisch als miteinander geteilt wahrzunehmen und die Linien zwischen uns zu verwischen und zu sprengen. Wir werden den Grenzen zwischen Erotik und sexuellem Spiel gestatten, formbar zu werden und die Dynamiken von Dominanz und Unterwerfung in dem Grenzgebiet, in dem wir leben, in der Migration selbst, aussetzen. Dort tauschen wir als Körper in Migration zwischen „ICH“ und „WIR“ und stellen uns vor, in Vielfalt vereint zu sein. Schließ dich uns in dieser spielerischen Begegnung an, während wir voneinander lernen und unsere Wahrnehmung des Selbst und des Anderen herausvordern.

 

aus dem Englischen: Larissa und Mark-Oliver 

 

Photo: © adrienneteicher